Solo-Theater: Kostüm & Maske


Meine Lieblingsgewerke im Theaterbereich sind Maske und Kostüm. Als Jugendliche wollte ich unbedingt Maskenbildnerin werden. Ich wünschte mir zu meinen Geburtstagen professionelle Theaterschminke, probierte verschiedene Dinge aus, schminkte mir Falten und Wunden. In den Theaterkursen meiner Mutter (sie ist Lehrerin für Darstellendes Spiel) sowie bei Theateraufführungen von Freunden schminkte ich die Spieler. Ich ging mit künstlich aufgeschrammten Knien oder Fake-Schnittwunden in die Schule, nur um die Reaktionen der anderen zu testen. Nach dem Abi suchte ich dann ein Praktikum in dem Bereich, um anschließend Maskenbild studieren zu können. Das klappte nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Man kann auch sagen: gar nicht.
Und so machte ich dann doch etwas ganz anderes, eine kaufmännische Ausbildung, für die ich sehr dankbar bin, weil sie mich – zusammen mit meinem Mann – in die Selbständigkeit geführt hat.
Dann kam eine Freizeittheatergruppe, das Interesse am Leiten von Theatergruppen und die Ausbildung zur Theaterpädagogin. Und zack: da war das Thema Maske wieder auf dem Tisch.
Jetzt habe ich einfach Freude daran, Maskenbild und Kostüm als ständiges Tätigkeitsfeld in meinen Inszenierungen dabei zu haben.
Beim Solo-Theater kann ich natürlich komplett selbst entscheiden, was ich trage und wie ich mich schminke. Und endlich kann ich lauter Looks umsetzen, die mich schon immer begeistert haben.
Ein bestimmter Stil oder Look sind bei mir sogar oft Ausgangspunkt bzw. erste Inspiration für eine neue Inszenierung. Ich weiß zuerst, wie ich aussehen will und überlege mir dann, welche Geschichte oder welcher Text überhaupt dazu passen würden.

Beim Solo-Theater sind mir ein paar Aspekte besonders wichtig:
  • In mehrteiligen Stücken (wie der Meeres-Trilogie) sollen die Kostüme und Maske einfach wechselbar sein bzw. einzelne Elemente in allen Teilen vorkommen, damit ich die Option habe, die Trilogie direkt hintereinander zu spielen. Bei der Meeretrilogie gibt es ein Grundoutfit, das in allen Teilen gleich ist: schwarzer Body, schwarze kurze Hose, schwarze Boots (oder barfuß), nach hinten gegelte Haare und dunkel geschminkte Augen (Schwarz und Petrol).
  • Ich muss mich gut bewegen können und das Kostüm muss robust sowie nicht zu groß sein, da ich es mit Bus und Bahn transportiere oder sogar schon auf dem Weg zum Aufführungsort trage.
  • Das MakeUp darf nicht zu aufwendig sein und muss auch bei wenig Licht und in kurzer Zeit vor Ort schminkbar sein.
  • Kostüm und Maske sollen dem Veranstaltungsort angemessen sein und optimalerweise zur Umgebung passen.
So entsteht aus den Fantasiebildern in meinem Kopf, dem Einfluss des Textes, der sich entwickelnden Figur und ihren Eigenschaften sowie den oben genannten Anforderungen irgendwann das fertige Kostüm mit passendem Maskenbild.

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